Um Heilpraktiker für Psychotherapie zu werden, braucht es nicht viel. Man darf nach einer schriftlichen und mündlichen Prüfung beim Gesundheitsamt versuchen, psychisch kranke Menschen zu heilen. Wer als Heilpraktiker für Psychotherapie Menschen wirklich helfen möchte, ist gut beraten, sich freiwillig und fundiert aus- und fortzubilden.
Wer als Patient einen Hp Psy (so die Abkürzung) aufsucht, sollte genau auf einen qualitativ hochwertigen Ausbildungshintergrund, Zusatzqualifikationen und auf die Erfahrung schauen. Ist alles vorhanden, können die Sitzungen beim Heilpraktiker eine echte Hilfe sein.
Wer kann Heilpraktiker für Psychotherapie werden?
Voraussetzung für die Ausübung dieses Berufes ist die bestandene Prüfung beim Gesundheitsamt, in der das Wissen über psychische Störungen überprüft wird und in der ermittelt wird, ob man mit diesen umgehen kann. Ferner benötigt der angehende Heilpraktiker
- einen Hauptschulabschluss,
- die geistige und körperliche Eignung, attestiert durch ärztliches Attest und polizeiliches Führungszeugnis,
- die Vollendung des 25. Lebensjahres sowie
- die Zahlung einer Verwaltungsgebühr (derzeit 350 Euro).
Wer all das mitbringt, ist berechtigt zur Zulassung für die Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz.
Kompetenz und Spezialisierung
Für die Prüfung beim Gesundheitsamt kann man sich theoretisch durch Bücherwissen schlau machen. Praktisch ist es durchaus ratsam, wenn der zukünftige Heilpraktiker für Psychotherapie einen Vorbereitungskurs belegt hat. In diesem werden neben dem Prüfungswissen auch hilfreiche Praxistipps für die spätere Tätigkeit vermittelt.
Um gut mit Patienten arbeiten zu können, spezialisieren sich viele Heilpraktiker und bilden sich weiter in zum Beispiel systemischer Therapie, in Gesprächstherapie, Gestalttherapie, Existenzanalyse, Psychodrama usw.
Viele Heilpraktiker für Psychotherapie haben sich auf Felder spezialisiert, die durch die gesetzlich geregelte Psychotherapie nicht bezahlt werden, also auf die Bewältigung von Lebenskrisen, auf allgemeine Persönlichkeitsentwicklung, auf Paartherapie oder berufliches Coaching.
Abrechnung Heilpraktiker Psychotherapie
In der Regel müssen die Patienten ihre Sitzungen selbst zahlen, über die gesetzlichen Krankenkassen können keine Leistungen abgerechnet werden. Einige private Kassen übernehmen allerdings die Kosten. Schlau machen lohnt sich.
Therapeutische Grenzen
Jeder Heilpraktiker sollte seine Grenzen kennen, denn es gilt eine Sorgfaltspflicht. Das heißt: wenn man einen Patienten nicht ausreichend behandeln kann, sollte man ihn an den passenden Arzt oder psychologischen Psychotherapeuten verweisen.
Einsatzfelder
Heilpraktiker für Psychotherapie findet man u.a. in den Bereichen
- Gesundheit und Management,
- Therapie und Beratung,
- Einzel- und Gruppenarbeit,
- Erziehungsberatung,
- Persönlichkeitsentwicklung,
- Selbstbewusstseinstraining,
- Sterbebegleitung,
- Krisenhilfe,
- Arbeitspsychologie,
- Personalberatung,
- Paartherapie,
- Familienberatung,
- Verhaltenstraining sowie im
- Business Coaching und Life Coaching.
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